Verlassene Träume und raues Licht – Fotografieren in den Bauruinen Fuerteventuras

Fuerteventura ist nicht nur Strand und Wind. Die Insel ist ein faszinierendes Mosaik aus Natur, Vergangenheit und architektonischen Ruinen – Überbleibsel einstiger Bauvisionen, die nie Wirklichkeit wurden. Und genau dort, zwischen Schatten und Sonne, zwischen Staub und Struktur, entstehen einige meiner liebsten Motive.

Seit Jahren zieht es mich regelmäßig auf diese Insel. Nicht (nur) wegen der Strände – so betörend sie auch sein mögen – sondern wegen der Locations, die man nicht im Reiseführer findet. Verstreut über die Insel, oft etwas abseits, liegen verlassene Bauruinen – stille Zeugen einer Zeit, in der auf Fuerteventura groß gedacht und manchmal nicht zu Ende gebaut wurde.

Eine meiner Lieblingslocations liegt im Nordosten der Insel. Irgendwann sollte sie wohl eine Art Festhalle oder Eventlocation werden. Heute ist sie ein Meisterwerk der Möglichkeiten. Offene Dächer, massive Säulen, gebrochener Beton – es ist eine Bühne für Lichtspiele, für Kontraste, für Geschichten. Und genau das liebe ich.

Sharon-Jill

Mit dem Model Sharon-Jill war ich zuletzt wieder dort. Die Location hat mit uns gespielt. Mal gleißendes Sonnenlicht, das durch offene Dachträger knallt, mal kühler Schatten, der sich in Ecken und Gängen sammelt. Wir haben die Struktur als Kulisse genutzt – für inszenierte Momente irgendwo zwischen Mode, Endzeit und cineastischem Fragment.

Solche Orte findet man nicht, wenn man nur nach dem Offensichtlichen sucht. Man muss bereit sein, auch mal in eine staubige Einfahrt zu biegen, über eine Mauer zu steigen oder einfach mal stehen zu bleiben und zu fragen: Was wäre, wenn ich hier jetzt eine Geschichte beginne?

Fuerteventura ist dafür ein Schatz. Vielleicht nicht immer auf den ersten Blick – aber auf den zweiten ganz sicher. Und manchmal auf den dritten.

Liebe Grüße

Euer Maximilian