Zum zweiten Mal in diesem Jahr hatte ich die Freude und Ehre, mit der Stunt-Taucherin Melly Bergmann zu arbeiten – und es war erneut eine Erfahrung, die über das rein Fotografische hinausging. Wenn jemand mit so viel Körperbeherrschung, Präsenz und Eleganz vor der Kamera steht, dann entstehen nicht einfach nur Bilder – dann entsteht ein Dialog zwischen Bewegung und Licht.
Location: Das luxuriöse Westin Dragonara Resort auf Malta, mit seinen großzügigen Poolanlagen, versteckten Winkeln und dem einzigartigen mediterranen Licht, das alles in Gold taucht, war die perfekte Bühne. Wir hatten unterschiedliche Setups geplant – von Beachwear über Portrait bis hin zu Beauty-Aufnahmen – und konnten dank der Location alles wunderbar umsetzen.
Wer ist Melly Bergmann?
Melly ist weit mehr als ein hübsches Gesicht. Sie ist eine professionelle Stunt-Taucherin, Freediving-Instruktorin, Underwater-Stuntwoman – mit Filmcredits in internationalen Produktionen wie The Dive, Deep Fear, The Last Breath und Starfish. In einer Welt, in der viele Models posieren, lebt sie jede Bewegung.
Was sie unter Wasser leistet, verlangt absolute Kontrolle, Körperspannung, Timing – und genau diese Eigenschaften bringt sie auch an Land mit. Ihre Fähigkeit, vor der Kamera nicht nur zu „sein“, sondern zu wirken, ist bemerkenswert.

Ich habe selten jemanden erlebt, der so intuitiv versteht, was eine Kamera braucht – aber auch, was sie nicht braucht. Keine Übertreibung, keine Hektik, kein Zuviel. Einfach Präsenz. Und genau das macht sie – neben all ihrem Können – zu einem ganz besonderen Model.
Technik und Arbeitsweise
Ich habe beim Shooting mit zwei Kameras gearbeitet. Zum einen mit meiner bewährten Sony Alpha 7R IV. Diese Kamera bietet eine Detailtiefe, die mir erlaubt, selbst feinste Lichtspiele auf Haut oder Textil einzufangen. Zum Einsatz kamen dabei drei Festbrennweiten:
35mm: um Raum und Atmosphäre mitzunehmen
55mm: meine persönliche Lieblingsbrennweite – nah, aber nicht zu nah
85mm: für klassische Portraits mit schmeichelhaftem Bokeh
Ergänzend dazu war – wie so oft – meine Leica Q2 im Einsatz. Die fest verbaute 28mm-Optik liefert mir genau den Charakter, den ich manchmal suche: nah, roh, direkt. Besonders spannend wird es im Schwarz-Weiß-Modus, den ich bei der Leica sehr schätze. Gerade bei dem harschen Sonnenlicht Maltas entfaltet dieser Modus seine volle Kraft: Kontraste werden zu Charakter, Schatten zu Komposition. Die Q2 liefert mir Bilder, die fast schon fertig aus der Kamera kommen – pur, ehrlich, wirkungsvoll.

Timing & Licht
Wir haben früh begonnen: Shooting-Zeit war zwischen 8:30 und 11:30 Uhr. Bewusst gewählt, um das wechselnde Licht des Morgens auszunutzen – vom ersten goldenen Streiflicht bis hin zu den klaren, fast harschen Sonnenstrahlen gegen Mittag.

Außerdem ist es – das weiß jeder, der ernsthaft draußen fotografiert – schlichtweg sinnlos, in der gleißenden Mittagshitze zu arbeiten. Für das Model eine Zumutung, für die Kamera eine Qual. Deshalb: Morgenstunden. Konzentration. Effektivität.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Ich sage ja gerne: Zwei Profis gehören mindestens zu einem Set – einer vor der Kamera, einer dahinter. Mit Melly ist das keine Phrase, sondern eine präzise Beschreibung. Es ist eine Zusammenarbeit, die leicht und gleichzeitig hochkonzentriert abläuft. Wir kommunizieren über Blicke, Gesten, Atmosphäre – viel muss man nicht erklären, weil so vieles intuitiv stimmt.
Ich liebe es, wenn Shootings auf diese Weise funktionieren: wenn sich Professionalität mit Spielfreude paart, wenn Technik auf Intuition trifft – und wenn am Ende Bilder entstehen, die mehr sagen als ein ganzes Moodboard.
Mein Fazit
Das Shooting mit Melly auf Malta war ein weiteres Highlight in einem Jahr voller spannender Projekte. Die Kombination aus ihrer physischen Präzision, ihrer Bildpräsenz und der einzigartigen Location war schlichtweg großartig.
Ein großes Dankeschön an Dich, liebe Melly – für Deine Energie, Deine Gelassenheit, Deinen Humor. Ich freue mich auf das nächste gemeinsame Projekt – sei es unter Wasser oder irgendwo im warmen Licht dieser Welt.
Und weil man auf gute Begegnungen auch anstoßen sollte: Ich erhebe mein Glas – auf echte Profis, auf gute Bilder, und auf das, was entsteht, wenn man sich aufeinander einlässt.
