Vollformat-Systemkameras – alles leichter?

Hast Du auch schon einmal darüber nachgedacht?

Hast Du auch schon einmal darüber nachgedacht, die Vollformat-Spiegelreflexkamera gegen eine spiegellose Vollformat zu tauschen? Ich nutze selbst eine Canon 5D MK II und habe diesen System-Wechsel schon einmal gedanklich „durchdekliniert“. 

Solch ein Wechsel ist ein durchaus interessanter Gedanke. Diverse Testberichte und Videos stehen für die Information über Technikfeatures und Praxiseinsatz zur Verfügung. Der Kamerabody ist kleiner und leichter. Durch den Wegfall des Spiegels fehlt auch eine Quelle, die zu Erschütterungen beim Auslösen führen kann (was man aber auch durch die Spiegelvorauslösung umgehen kann). Der Objektivpark für DSLMs ist mittlerweile beachtlich; sowohl Kamerahersteller als auch Drittanbieter haben für diese Kameras unterschiedliche Zooms und Festbrennweiten im Verkauf.

Wer sich mit diesem Thema beschäftigt, sollte auf jeden Fall diesen Beitrag über die Gewichts- und Größeneffekten von DSLM und ihren Objektiven lesen. Für einen Wechsel von einer klassischen DSLR wird oft als Begründung angeführt, dass die Schlepperei des Objektivparks vermieden werden kann. Das Thema Gewicht bei Vollformat-Bodies und guten Objektiven (ja, Glas und Metall sind schwer) ist in der Tat ein „schwerwiegendes“ Thema – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wie ich dieses Problem (teil)löse, erfährst Du in einem späteren Beitrag…

Die Inhalte des englischen Beitrags in kompakter Form:

Der Einsatz von Vollformat-DSLM mit einem qualitativ gleichwertigem Objektivpark führt NICHT zu einer Reduzierung von Masse und Größe der „mitgeschleppten“ Kameras. Der Autor bringt dazu zahlreiche Beispiele. Bei seinen Vergleichen hat er auch die richtigen Objektive ausgewählt, also auch nicht die bekannten „Äpfel mit Birnen“ verglichen. Die Physik (hier Brennweite der Objektive) lässt sich nicht überlisten, 70 mm Brennweite sind und bleiben 70 mm im Vollformat. Egal ob mit Spiegel oder ohne. Wer also einen Wechsel nur vornimmt, um Gewicht zu sparen, wird eine schwerwiegende und große Überraschung erleben. Da das Objektiv – durch den Wegfall des Spiegels – sogar näher am Sensor liegt, muss das Objektiv sogar länger werden.

Etwas anders sieht es aus, wenn man auf Systemkamera in der APS-C-Klasse umsteigt (z.B. Fuji X Pro2, Sony Alpha 6000 oder Canon EOS M3). Hier ist durch den Cropfaktor (bei APS-C  ist das 1,6) und den kleineren Bildsensor eine Option zur Reduzierung von Gewicht und Masse tatsächlich gegeben. (Den gab es aber auch schon immer 🙂 …) Durch die Entwicklung im APS-C-Segment bei den „kleineren Herstellern“ (z.B. Fuji) haben auch diese Kameras – auch die im MFT-Segement (z.B. Panasonic) in der Bildqualität einen großen Sprung nach vorne gemacht. Ich selbst nutze – primär für die Videoproduktion – eine Lumix FZ 1000 (Anmerkung: die hat eine 1-Zoll-Sensor) und bin vom Augen-Tracking-Fokus-Konzept – sowohl für Video als auch Foto – sehr angetan (das am besten im Hellen funktioniert….).

Fazit

Also: Vollformat-DSLM für den Gewichtswechsel? Bringt nichts; zumindest wenn man an der Qualität der Objektive keinen Abstrich machen will. Ich selbst werde an meinem Canon-System festhalten….dies auch ein Stück verbunden mit der Hoffnung, dass sich Canon noch ein paar Innovationen von anderen Herstellern abschaut. Am besten gestern. Bis dahin erfreue ich mich an der Bildqualität meine schweres Sets. Und mein Konzept zu Reduzierung des Gewichts verrate ich demnächst. Zugleich – siehe „Update“ konnte auch ich zwischenzeitlich nicht den Vorteilen einer APC-Systemkamera wiederstehen.

Update

Der Beitrag zum Thema Vollformat erschien als erstes als sogenannte „Notiz“ auf Facebook im April 2016. Seit kurzem habe ich mein Set an Kameras um eine gebrauchte Fuji X M1 erweitert, um eine leichte APC-C-Kamera als Option nutzen zu können. Der Sensor (16 Megapixel FUJIFILM APS-C X-Trans CMOS Sensor – wie er auch in der X-Pro zu finden ist) hat zwar nur 16 MP; zugleich verzichtet Fuji bei dem M1 auf einen Tiefpassfilter. Ich bin sehr positiv überrascht – selbst schon vom Kit-Objektiv. Ja, natürlich kommt das Bild nicht an eine 5 D MK II mit Festbrennweite Sigma 35 mm Art heran. Das ist unrealistisch. Aber für APS-C und ein einfaches Kit-Objektiv ist die Bildqualität sehr gut (vgl. nachfolgendes Bild).

Neben dem Tiefpassfilter will ich mich generell auch mit dem Fuji-System beschäftigen. So wie ich mich kenne, werde ich wahrscheinlich bei Gelegenheit dann doch noch in ein paar Objektive für Fuji investieren. Im ersten Schritt ist ein Adapter für den Anschluss EOS ==> Fuji bestellt.

Hassloch-Graben-Max-van-Vuigt-4

Wichtiger Hinweis

Last but not least noch ein Hinweis: Wer sich für eine Fuji X M1 interessiert: Bei Amazon wird darauf hingewiesen, dass ein „neueres Modell“ – hier die Fuji X-A2 – vorhanden ist. Das ist richtig. Aber: Die X A2 hat nur einen „normalen“ APS-C Sensor. Den besseren X-Trans-Sensor gibt es dann wieder in X E2, X E2S oder der Fuji X T1.